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Windrose aus Namenssteinen - Bodeninstallation

Objekt: Windrose aus Namenssteinen - Bodeninstallation
Standort: Kirchenplatz, Vorplatz Wallenfels'sches Haus | Standort in der Karte
Stadtteil/Bezirk: Innenstadt
Künstler: Tom Fecht, Berlin
Material: Pflastersteine aus Basalt/Granit
Entstehung: 1992, Deutsche Aids-Stiftung
Aufstellung: 1994, 2.7. durch den Künstler
Eigentümer: Aids-Hilfe Gießen

Beschreibung: Auf dem Vorplatz des Museums (Wallenfels'sches Haus) sind Pflastersteine mit Namen von Aidstoten eingelassen, in Form einer Windrose. Die Einweihung fand im Rahmen des fünften Christopher-Street-Days Hessens statt, der am 2. Juli 1994 erstmals in Gießen veranstaltet wurde. Unter den ersten 19 Steinen waren bekannte Personen der Kulturszene, wie die Schauspieler Rock Hudson und Klaus Schwarzkopf, die Musiker Miles Davies und Freddie Mercury, der Graffiti-Maler Keith Haring und der Balletttänzer Rudolf Nurejew. Aids-Verstorbene der Region, deren HIV-Infektion nicht öffentlich bekannt war, sind lediglich mit Vornamen genannt.

Das Projekt "Denkraum": Tom Fecht entwickelte 1988/89 für die Deutsche Aids-Stiftung das Projekt "Denkraum". Für die documenta 1992 (unter Jan Hoet) wurde es zum Gedenkprojekt "Namen und Steine" fortgeführt. Dafür werden in Pflastersteine die Namen von Aidstoten mittels Sandstrahlung eingeschrieben. Die Namenssteine wurden bis zum Jahr 2000 in über 40 Städten in den Boden eingelassen als "als europaweites Epitaph des Gedenkens und der praktischen Solidarität mit HIV-infizierten Menschen." 2003 gab Fecht das Kunst-Netzwerk frei, so dass es jeweils vor Ort als Erinnerungsstätte fortgeführt werden kann. Seitdem sind in Gießen mehr als 30 Erinnerungssteine dazu gekommen, veranlasst durch die Aids-Hilfe Gießen. Jeweils am Welt-Aids-Tag (1.12.) findet dort eine kleine Gedenkfeier statt.

Künstler-Vita: Tom Fecht, geboren 1952 in nordhessischen Frankenberg, ist Verleger, Autor und Künstler. Er studierte Kybernetik und Computer-Wissenschaft an der Columbia-Universität New York und der TU West-Berlin (1971-1976); in Berlin parallel auch Kunstgeschichte. Als Ingenieur arbeitete er für IBM an bildgebenden Verfahren für Computer. Bereits während des Studiums gründete er 1972 die Elefanten-Press-Galerie in Berlin, 1977 den Elefanten-Press-Verlag. Dessen Publikationsspektrum umfasste Kunst, Architektur, Design, Biografien, Kinderbücher, Kulturgeschichte, Fotografie, Reiseführer und andere. Die verlegerische Tätigkeit beendete er 1992, mit Beginn seiner künstlerischen Laufbahn (s.oben). Auf das Projekt "Namen und Steine" folgten zahlreiche Rauminstallationen mit gebrauchten Steinen, das bekannteste an der Bundeskunsthalle in Bonn. Fecht hatte viele Ausstellungen mit diversen Katalogen. Zuletzt ist er als Fotograf tätig, erlangte Bekanntheit mit seinernbesonderen Landschaftsaufnahmen. Er lebt in Berlin und in der Bretagne.
Weitere Werke in Gießen: nicht bekannt

Literaturhinweise:
zum Künstler: siehe www.tomfecht.com, dort zahlreiche Literaturhinweise
zum Kunstwerk in Gießen: Christoph Amend: Hessischer Christopher-Street-Day in Gießen, Express Nr.27/1994, 8.-14.Juli; Hessens Schwulenbewegung traf sich in Gießen, Gießener Allgemeine Zeitung 04.07.1994.

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