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Gießen Ansicht - Street Art 

Objekt: Wandbild
Standort: Maigasse | Standort in der Karte
Stadtteil/Bezirk: Innenstadt, Abzweig vom Seltersweg
Künstler: Peter Seharsch (Lich)
Material: Wandfarbe
Entstehung: Auftrag 1985
Eigentümer: Hausbesitzer

Beschreibung:
Die Maigasse ist seit der Nachkriegsbebauung eine schmale Sackgasse. Ursprünglich bildete sie die südliche Grenze des mittelalterlichen Hospitals. Die Hausbesitzer der 1980er Jahre gaben das Wandbild gegenüber ihrem Eingang in Auftrag; die Pizzeria ist längst geschlossen, das Bestattungsinstitut ist immer noch hier. Ausgewählt wurde eine historische Gießen-Ansicht von dem Wetzlarer Maler Friedrich Christian Reinermann (1764-1835), der Anfang des 19. Jahrhunderts eine Serie von Stadtansichten entlang der Lahn schuf.
Zu sehen ist Gießen kurz nach Abtragung der Stadtbefestigung um 1815. Die Umgebung ist noch durchgängig grün, die Stadt noch nicht über ihre alten Grenzen hinausgewachsen. Die markanten Gebäude wie der Stadtkirchenturm, das Alte Schloss und das Zeughaus sind gut zu erkennen. Und die Burgen Vetzberg und Gleiberg auf den Hügeln der Umgebung. Der Standort des Malers und Betrachters lag in Gärten auf dem Nahrungsberg.
Da das Bild an die langgezogene Wand der Maigasse angepasst werden musste, hat der beauftragte Künstler Peter Seharsch es oben und unten leicht beschnitten. Man muss an dem Wandbild entlanggehen, um alles betrachten zu können.

Künstler-Vita:
Peter Seharsch wurde 1944 im Sudetenland geboren. Durch die Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg landet er in Mittelhessen und wird heimisch. Er absolviert eine Malerlehre, eignet sich durch konstantes Arbeiten verschiedene Maltechniken in Öl, Aquarell und Acryl an. Er wird Dozent an verschiedenen Bildungsstätten, eröffnet 1976 im Bursenbau von Kloster Arnsburg eine Galerie (bis heute).
Durch die Restaurierung alter Möbel kam er auf die fast vergessene Technik der oberhessischen Bauernmalerei. In Anlehnung daran erstellte er 1980-1993 die beliebten Hessentagsteller mit einem jährlich neuen Motiv. Als Bergsteiger lernte er im Alpenraum die Techniken der Lüftlmalerei kennen, das Malen auf Hauswände. Auch diese Fertigkeit eignete er sich an und brachte sie mit nach Mittelhessen. Er fertigte Porträts und Landschaftsbilder, hatte Aufträge für Wand- und Deckenmalereien. 2021 erhielt Peter Seharsch die Ehrenurkunde für Kunst und Kultur des Landes Hessen.

Literaturhinweise:
Friedrich Christian Reinermann, Ein Wetzlarer Maler der Romantik, Imhof-Verlag Petersberg 2015, Begleitbuch zur Ausstellung im Stadtmuseum Wetzlar 2015/16;
Peter Seharsch: www.galerie-peter-seharsch.de

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