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"Mann im Turm" - Gießener Kunstweg 

Gießener Kunstweg - Mann im Turm © Rolf K. Wegst
Gießener Kunstweg - Mann im Turm © Rolf K. Wegst

Objekt: Holzskulptur, Kunst am Bau
Standort: Phil.1 - Auf Weg zum Mensa-Eingang | Standort in der Karte
Stadtteil/Bezirk: Östliches Stadtgebiet, zwischen Licher Straße u. Schiffenberger Weg
Künstler: Stephan Balkenhol, Karlsruhe
Material: Holz-Figur 1,90 Meter, Stahl-Turm 7,50 Meter
Entstehung: 1992
Aufstellung: 1992
Eigentümer: Justus-Liebig-Universität Gießen, Land Hessen

Beschreibung
Auf dem Weg zur Mensa steht seit 1992 der ‚Mann im Turm’ von Stephan Balkenhol. Die Skulptur ist aus einem Stamm herausgearbeitet, die groben Spuren des Holzbeitels lassen den Arbeitsprozess sichtbar werden, die Oberfläche ist bemalt. Die 1,90 m hohe Skulptur steht auf einer Art Wachturm aus Stahl. Einsam und starr, mit eng angelegten Armen, blickt die Figur in die Ferne – Sinnbild für die Einsamkeit des Individuums und Ruhepunkt im hektischen Getriebe des Universitätsalltags. Unter Studierenden spukt der Aberglaube, dass man nicht unten drunter hergehen sollte, wenn Prüfungen bevorstehen.

Künstler-Vita
STEPHAN BALKENHOL, geb. 1957 in Fritzlar/Nordhessen, aufgewachsen in Luxemburg und Kassel. Er lebt und arbeitet in Karlsruhe, Meisenthal (F) und Berlin. Er absolvierte sein Kunststudium in Hamburg, u.a. bei Ulrich Rückriem (siehe Kunstweg Nr.7, Eingang zur Universitätsbibliothek). Es folgten diverse Lehraufträge, auch an der Frankfurter Städelschule. 1992 wurde er Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Karlsruhe. Balkenhol experimentierte zunächst auch mit Stein, wandte sich dann aber dem Material (Pappel-)Holz zu. Sein zentrales Thema ist die menschliche Figur, er gestaltet auch Tiere. Die Lebensnähe der Gesichter seiner mit grobem Werkzeug behauenen Figuren ist frappierend. Er schuf zahlreiche Werke für den öffentlichen Raum, erhielt diverse Ehrungen und zählt zu den international renommierten deutschen Bildhauern. Große Einzelausstellung 2020 im Wilhelm-Lehmbruck-Museum Duisburg (mit Katalog).
Weitere Werke in Gießen: nein

Zum Kunstweg am Philosophikum
Der Kunstweg am Philosophikum macht seit den 1980er Jahren unterschiedliche Skulptur-Auffassungen erfahrbar. 15 zumeist freistehende Skulpturen sind entlang eines sich schlängelnden Weges erlebbar. Diese Besonderheit der Justus-Liebig-Universität Gießen verdankt sich der gezielten Planung ab 1982 als Teil des „Sonderbaufonds zur künstlerischen Ausgestaltung und Ausstattung von Gebäuden des Landes Hessen“, landläufig unter Kunst-am-Bau bekannt. Die Gelder für die Kunst am Philosophikum wurden gebündelt und nicht auf die diversen Gebäude verteilt, was Kunst häufig der öffentlichen Wahrnehmung entzieht.
Idee und Konzept verdanken sich dem 1979-1986 an der Gießener Universität lehrenden Kunsthistoriker Prof. Dr. Gottfried Boehm. In den Kunstweg integriert wurde der „Wiehernde Hengst“ von Gerhard Marcks, der bereits 1974 seinen Aufstellungsort vor dem Haupteingang des Philosophikum I fand, ebenso zwei Werke im Foyer der Universitätsbibliothek. Der letzte Neuzugang war 2004 mit den Plaketten von Norbert Radermacher auf dem Platz zwischen den Phil-2-Gebäuden zu verzeichnen. Wegen der Baumaßnahmen auf dem gesamten Campus wurden seit 2018 Veränderungen nötig, die auch Kunstwerke betreffen.

Literaturhinweise
Gießener Allgemeine Zeitung, 11.7.1992 (rw), Ein Mann im Turm markiert den Weg; Der Gießener Kunstweg, Band IX der Gießener Beiträge zur Kunstgeschichte, hrsg.v. Norbert Werner, Gießen 1994; JLU-Kunstweg-Flyer, mehrere Auflagen, letzte 2014.
Wikipedia-Eintrag zum Künstler.

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